Trockene Haut ist ein häufig auftretendes Problem, welches nicht nur an den Beinen oder Füßen, sondern auch im Gesicht vorkommen kann. Abhängig vom Schweregrad kann es bei trockener Gesichtshaut zu Rauheit und einem leichten Spannungsgefühl kommen. Extrem trockene Haut macht sich hingegen durch ein extremes Spannungsgefühl, Schuppung und einen starken Juckreiz bemerkbar.
Ob Sie zu trockener Gesichtshaut neigen ist außerdem von Ihrem Hauttyp abhängig. So kämpfen Personen mit normaler oder Mischhaut häufiger mit Trockenheits-Symptomen als solche, deren Haut im Gesicht eher fettig ist. Bei eher fettiger Haut kann es jedoch ebenfalls zu Rötungen und Schuppungen kommen, die als „trockene Haut“ fehlgedeutet werden. Die sogenannte seborrhoische (fettige) Schuppung tritt meist am Haaransatz, in den Augenbrauen und in Bereich der Nasolabialfalte auf. Sollten Sie unter dieser Art der Schuppung leiden, empfiehlt es sich, einen Hautarzt aufzusuchen. Handelt es sich um Schuppung, Trockenheit und Spannung der Haut im Bereich der Wangen, der Augenregion oder an den Augenlidern, so spricht dies für die typische trockene Haut, die meist eine Minimalform der Neurodermitis im Gesichtsbereich entspricht und der Sie mit einer optimalen Pflege für trockene Gesichtshaut entgegenwirken können.
Die Gründe von extrem trockener Haut im Gesicht sind vielfältig. Hautkrankheiten wie Psoriasis und Neurodermitis können zu einem veränderten Hautbild auch im Gesicht führen (hier finden Sie weitere Informationen zu extrem trockener Gesichtshaut aufgrund von Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Psoriasis). Aber auch neben diesen Hautkrankheiten kann es zu Trockenheit im Gesicht kommen.
Grundsätzlich gilt, dass trockene Haut immer dann auftritt, wenn die Hautbarriere gestört ist und dadurch die Feuchtigkeit aus der Haut vermehrt verdunstet. Ursächlich hierfür ist unter anderem ein Mangel an hauteigenen Feuchthaltefaktoren (Hydrolipidfilm), der einen erhöhten transepidermalen Wasserverlust zur Folge hat somit die Austrocknung der obere Hautschicht bedingt. Der Effekt wird durch eine gestörte Hautbarriere infolge einer verringerten Lipidbildung verstärkt, womit der Feuchtigkeitsverlust deutlich erhöht ist. Trockene Haut ist die Folge.
Generell ist zu beachten, dass die Gesichtshaut deutlich empfindlicher und dünner ist als andere Hautbereiche des Körpers. Bedenkt man gleichzeitig, dass das Gesicht eine der einzigen Körperregionen ist, die über alle Jahreszeiten hinweg unbedeckt und unter Einfluss von Sonne, Schmutz und anderen Faktoren steht, dann muss die Gesichtshaut tagtäglich eine unglaubliche Arbeit für uns leisten. Diese Leistung kann von inneren und äußeren Einflüssen beeinträchtigt werden.
In den kälteren Monaten setzen wir unsere Gesichtshaut sowohl kalten Außentemperaturen als auch trockener Heizungsluft aus. Diese führen letztlich dazu, dass die Haut austrocknet. (Hier können Sie mehr zu der richtigen Hautpflege bei trockener Haut im Winter erfahren.) Aber auch eine ungeeignete tägliche Gesichtspflege kann zu verstärkter Trockenheit im Gesicht führen. Häufiges Waschen, aggressive Pflegeprodukte und lange, heiße Bäder oder Duschen stören den Schutzfilm der Haut und die Gesichtshaut trocknet aus. Direkter mechanischer Stress der Haut zum Beispiel durch das Tragen eines Mund-Nasenschutzes kann ebenfalls Trockenheit bedingen (mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier). Übermäßige Sonneneinwirkung kann sich zudem negativ auf die Gesichtshaut auswirken. Es empfiehlt sich daher eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor (LSF) und bei Sonnenschutzmittel, darauf zu achten, dass dieses neben dem geeigneten LSF auch feuchtigkeitsbindende Wirkstoffe enthält.
Damit uns unsere Haut vor äußeren Einflüssen schützen kann, müssen gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sein. Diese können jedoch von Mensch zu Mensch variieren. Unsere Gene bestimmen die Hautmerkmale wie Pigmentierung, Stärke der Hautbarriere, Feuchtigkeits- und Lipidgehalt. Das bedeutet, dass die Haut verschiedener Menschen unter identischen Bedingungen unterschiedlich viel Feuchtigkeit und Fett enthält.
Die häufigsten inneren Faktoren, die Ursache trockener Haut im Gesicht sein können, sind genetische Veranlagung (Neurodermitisneigung), Hormone, und das Alter einer Person. Wenn sich der Hormonspiegel zum Beispiel im Jugendalter oder den Wechseljahren verändert, kann dies auch den Feuchtigkeitshaushalt in der Haut betreffen. In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel und dies bewirkt in der Regel einen stärkeren Feuchtigkeitsverlust und weniger Talg- und Lipidproduktion der Haut – sie wird also im Alter trockener. Das Alter spielt daher auch eine Rolle, wenn es um trockene Haut im Gesicht geht. Je älter man wird, desto mehr neigt die Haut zu Trockenheit und verliert ihre Spannkraft und Elastizität. Manchmal verschlechtert auch psychischer Stress die Hauttrockenheit.
Rund um die Augen ist die Gesichtshaut noch einmal dünner im Vergleich zu den restlichen Gesichtspartien. Weil sich in diesem Hautbereich außerdem weniger lipidspendende Talgdrüsen befinden, kann das Feuchtigkeitsdepot dort schneller sinken. Zusätzlich wird die Hautpartie durch UV-Strahlen, Umwelteinflüsse und die Mimik beim Lachen oder Blinzeln stark beansprucht und benötigt besondere Zuwendung. Wie bei feuchtigkeitsarmer Haut und trockener Haut im Allgemeinen können Sie die trockene Augenpartie mit der richtigen Pflege Feuchtigkeit zurückgeben. Wichtig ist dabei die Anwendung einer Augencreme, die in ihrer Struktur auf diese spezielle Gesichtsregion abgestimmt ist.
Enthält die Pflege keine Feuchthaltefaktoren, trocknen auch die tieferen Schichten der Gesichtshaut schnell wieder aus und der Feuchtigkeitshaushalt wird gestört. Die Feuchtigkeit kann somit auch nicht mehr ausreichend gebunden und in die oberen Schichten transportiert werden. Die Folge: Die Haut trocknet weiter aus. Aus diesem Grund benötigt trockene Haut im Gesicht eine abgestimmte Pflege, um die entgangene Feuchtigkeit wieder zuzuführen und um sie vor weiterem Feuchtigkeitsverlust zu bewahren. Harnstoff (=Urea) ist ein idealer Feuchtigkeitsbinder, der Wasser in der Haut zurückhält. Daher sind Urea-haltige Hautcremes optimal zur Durchfeuchtung der Haut, unterstützen bei der Regeneration der gestörten Hautschutzbarriere und helfen extrem trockener Haut ihre Schutzfunktion wiederherzustellen.